aphasie p-0004:
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Im Jahre 1904 veröffentlichte der Amsterdamer Arzt v.Römer in Hirschfelds
Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen
ein Raster,das den Anprall der unüberschaubaren Vielfalt der Erscheinungen abzufangen versprach.

Für seinen Vorschlag eines "Schemas der Geschlechtsdifferenzierungen" entwickelte er ein eigenes terminologisches System.
Neben der aktuellen Lebensphase seien zur Geschlechtsbestimmung bei jedem Individuum vier Hauptkategorien zu berücksichtigen:
die Geschlechtdrüse (tolles Wort)
der Körperbau
die psychischen Eigenschaften
die Richtung des Geschlechtstriebes
 
Für letztere errechnete er beispielsweise einen Fächer von 423 Variationsmöglichkeiten, welche die Pole der "absoluten Heterosexualität" und der "absoluten Homosexualität" miteinander verbinden.
Tabellarisch ordnete v.Römer die in Untergruppen gegliederten Hauptkategorien einander zu und erstellte auf diese Weise eine grobe, 54-stufige Skalierung zwischen dem "absoluten Mann" und dem "absoluten Weib".

Seine Berechnungen führten Ihn jedoch weit darüber hinaus zu einer Anzahl von insgesamt 687 375 möglichen Kombinationen, von denen jede eine andere sexuelle Zwischenstufe repräsentierte.