fou15


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poster by hallodrillard on December 08, 1999 at 01:29:31:

in reply to: fouc14 poster by hallodrillard on December 08, 1999 at 01:27:36:

: Zweifellos tragen wir mit der sexuellen Befreiung, der Pornographie etc. zur Agonie der sexuellen Vernunft bei. Und es wird sich zeigen, daß Foucault uns nichts anderes als das Schlußwort dazu geliefert hat - in dem Moment, in dem es schon keinen Sinn der hatte. Dasselbe gilt für Überwachen und Strafen, für die darin enthaltene Theorie der Disziplin, des Panoptikums und der Transparenz. Eine meisterhafte Theorie, aber überholt. Diese Theorie der Kontrolle durch Objektivierung des Blicks ist selbst dann, wenn diese von verstreuten Mikro-Dispositiven vollzogen wird, überholt. Mit dem Dispositiv der Simulation haben wir uns zweifellos ebenso weit von der Strategie der Transparenz entfernt, wie letztere sich von den unmittelbaren und symbolischen Vorgängen entfernt hat, die Foucault selbst bei der Folter beschrieben hat. Hier fehlt noch die eine Spiralwindung, vor der Foucault seltsamerweise stehen bleibt: an der Schwelle einer aktuellen Umwälzung des Systems, die er niemals überschreiten wollte.

Über die Grundthese des Buches - daß es nie eine Unterdrückung des Sexus gegeben hat, sondern vielmehr den Zwang, von ihm zu sprechen, ihn zu vermehren, ihn zu gestehen, auszudrücken und zu produzieren -, darüber wäre viel zu sagen. Daß die Repression des Sexes nur eine Falle ist, um eine ganze Kultur den sexuellen Imperativ auszuliefern, und ein Alibi, um dies zu verbergen -, dem stimmen wir zu. (Bemerken wir gleichwohl, daß diese Anweisung zum Sprechen der guten alten Verdrängung wenig voraus hat: Der Unterschied zwischen Verdrängung und erzwungener Rede liegt nur in der Wortwahl.)


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