diskus 1/98

Bahnhöfe und Innenstadt

»Möchtet Ihr hereinkommen in meine kleine Welt? Dann die Schuhe ausziehen, wie ich es verlang´.«
(Die Goldenen Zitronen)

Im hibiskus wurde thematisiert, wie sich in den Innenstädten Konflikte um die Zurichtung öffenlicher Räume auf Konsum, Privatisierung, verschärfte Sicherheitspolitik und Ausgrenzung, auch im Rahmen kommunaler Standortpolitik, verdichten. Mit nachfolgendem Schwerpunkt führen wir die Debatte weiter, indem die Thematik auf bestimmte städtische Räume fokussiert wird: Die Artikel zum Frankfurter Hauptbahnhof bahn exclusiv: ausschluß inklusive und zur Umnutzung des ehemaligen Güterbahnhofs »Spaß muß sein« zeigen auf, wie durch die Etablierung von Konsum- und Unterhaltungszentren, Raumplanung bzw. -kontrolle städtische Räume symbolisch »besetzt« werden. Es wird ein neuer Typus urbanen Lebens konzipiert, für den sozialer Ausschluß konstitutiv ist. Eine entscheidende Akteurin ist dabei die Bahn AG, die sowohl gravierend in die Stadtentwicklung eingreift, als auch aktiv an einer Neustrukturierung des nationalen Raums beteiligt ist.

Wir unterstützen mit diesem Schwerpunkt die zweite überregionale Innenstadtaktion gegen Sicherheitswahn, Privatisierung und Ausgrenzung, die sich dieses Jahr vor allem gegen die Umgestaltungsprozesse an und in den Bahnhöfen richtet. In Bahnattack wird diese Zuspitzung begründet und die diesjährige Kampagne vorgestellt. (Read.action.)